„KSA – WTF?!“ lautete das Motto des diesjährigen
Ethnosymposiums, welches vom 22.
bis
25. Mai in Wien stattfand. Das Motto regte schon im Vorfeld zu Diskussionen an und musste somit anfangs bei der Begrüßung am Freitagmorgen
gleich erklärt werden. Das Thema fragt nach den Grenzen
der Kultur- und Sozial-anthropologie/ Ethnologie.
Es soll zum Denken anregen, inwiefern
die KSA/Ethnologie eine eigene Disziplin verkörpert, da sie doch irgendwie Methoden,
Perspektiven und
Interpretationsweisen aus anderen
Fachgebieten mixt, in Frage stellt, verwirft oder weiterentwickelt. Der Fokus des Ethnosymposiums 2014 lag auf innovativen und neuen
Ansätzen sowie Interessen der
empirischen
Sozialforschung.
Es wurden Aspekte und Sichtweisen
beleuchtet, die sich
erst in den letzten Jahrzehnten entwickelt
haben.
Das Organisations-Team des KSA-Instituts
aus Wien hat sich bei der Durchführung des Ethnosymposiums
selbst übertroffen: Spannende Vorträge und Vernetzungs-Workshops waren
eingebettet im Rahmenprogramm bestehend aus Filmvorführungen, informativen Museums- und Unirundgängen und dem großartigen Ethnofest am Samstagabend.
Das
„Ethnocineca“ zeigte die
Gewinnerfilme des diesjährigen „Ethnocineca“-Festivals, das ebenfalls in Wien
stattfand, das Rahmenprogramm umfasste Führungen
durchs Weltmuseum (ehemals: Museum für
Völkerkunde) und kritische Unirundgänge, welche vor
allem die unzureichende historische Aufarbeitung der
Verwicklung der Universität Wien in
die NS-Zeit bemängelten und der 650-Jahr-Feier
vom kommenden
Jahr kritisch gegenüber standen.
Wer denkt, an einer mit Vorträgen
und
Diskussionen gefüllten
Konferenz gehe das kulinarische
Wohlbefinden verloren, liegt falsch. Drei
frisch zubereitete Mahlzeiten erwarteten uns jeweils freitags und samstags.
Die Marmeladen fürs Frühstück waren selbst eingemacht; Gemüse, Obst und
Milch vom Biomarkt,
Reis, Couscous
und
Zwiebeln waren „gedumpstert“ (vor dem Wegwerfen
gerettete Lebensmittel) oder vom Großmarkt geschenkt.
Das Ethnologie-Symposium hat
sich über die Jahre zu einer etablierten
Veranstaltung entwickelt und
unterstreicht die Relevanz eines persönlichen Austauschs
der
Studierenden einzelner Institute. Auf diese Weise können nicht nur
die
Teilnehmenden selbst, sondern
auch die einzelnen Institute und
Universitäten profitieren.
Das nächste Ethnosymposium wird 2015 an
der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg stattfinden und wir hoffen wieder mit von der Partie sein zu können.
Eure Fachschaft
Quelle: http://www.unilu.ch/files/SD_Ethnosymposium-Wien.pdf