Dienstag, 1. Juli 2014

Ethnosymposium Wien 2014




KSA – WTF?! lautete das Motto des diesjährigen Ethnosymposiums, welches vom 22. bis 25. Mai in Wien stattfand. Das Motto regte schon im Vorfeld zu Diskussionen an und musste somit anfangs bei der Begrüßung am Freitagmorgen gleich erklärt werden. Das Thema fragt nach den Grenzen der Kultur- und Sozial-anthropologie/ Ethnologie. Es soll zum Denken anregen, inwiefern die KSA/Ethnologie eine eigene Disziplin verkörpert, da sie doch irgendwie Methoden, Perspektiven und Interpretationsweisen aus anderen Fachgebieten mixt, in Frage stellt, verwirft oder weiterentwickelt. Der Fokus des Ethnosymposiums 2014 lag auf innovativen und neuen Ansätzen sowie Interessen der empirischen Sozialforschung. Es wurden Aspekte und Sichtweisen beleuchtet, die sich erst in den letzten Jahrzehnten entwickelt haben.

Das Organisations-Team des KSA-Instituts aus Wien hat sich bei der Durchführung des Ethnosymposiums selbst übertroffen: Spannende Vorträge und Vernetzungs-Workshops waren eingebettet im Rahmenprogramm bestehend aus Filmvorführungen, informativen Museums- und Unirundgängen und dem großartigen Ethnofest am Samstagabend. Das Ethnocineca zeigte die Gewinnerfilme des diesjährigen Ethnocineca-Festivals, das ebenfalls in Wien stattfand, das Rahmenprogramm umfasste Führungen durchs Weltmuseum (ehemals: Museum für Völkerkunde) und kritische Unirundgänge, welche vor allem die unzureichende historische Aufarbeitung der Verwicklung der Universität Wien in die NS-Zeit bemängelten und der 650-Jahr-Feier vom kommenden Jahr kritisch gegenüber standen.

Wer denkt, an einer mit Vorträgen und Diskussionen gefüllten Konferenz gehe das kulinarische Wohlbefinden verloren, liegt falsch. Drei frisch zubereitete Mahlzeiten erwarteten uns jeweils freitags und samstags. Die Marmeladen fürs Frühstück waren selbst eingemacht; Gemüse, Obst und Milch vom Biomarkt, Reis, Couscous und Zwiebeln waren gedumpstert“ (vor dem Wegwerfen gerettete Lebensmittel) oder vom Großmarkt geschenkt.

Das Ethnologie-Symposium hat sich über die Jahre zu einer etablierten Veranstaltung entwickelt und unterstreicht die Relevanz eines persönlichen Austauschs der Studierenden einzelner Institute. Auf diese Weise können nicht nur die Teilnehmenden selbst, sondern auch die einzelnen Institute und Universitäten profitieren.
Das nächste Ethnosymposium wird 2015 an der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg stattfinden und wir hoffen wieder mit von der Partie sein zu können.

Eure Fachschaft

Quelle: http://www.unilu.ch/files/SD_Ethnosymposium-Wien.pdf



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